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Highlights und Herausforderungen: Zwei Jahre als ZuBaKa-Scout

Angeblich wäre der Abschiedsschmerz nur beim ersten Mal so intensiv, wurde Nadia Bommaci damals gesagt, als sie nach Schuljahr Nummer eins als ZuBaKa-Scout "ihre" Viertklässler*innen von dannen ziehen sah. Im zweiten Jahr sei es bestimmt nicht mehr so schlimm. "Ich habe meine Zweifel, ob das stimmt", gibt Nadia zu und lacht. In wenigen Wochen muss sie sich von einer neuen Kohorte an Viertklässler*innen verabschieden - und schwelgt in Erinnerungen an zwei Jahre als ZuBaKa-Scout im Baustein Sprache & Medien

 

"Man kann die beiden Schuljahre kaum miteinander vergleichen", beginnt Nadia zu erzählen. Beide seien sehr einzigartig gewesen - und das, obwohl die äußeren Umstände ihres Scout-Einsatzes eigentlich gleich geblieben sind: selbe Schule, selbe Klassenstufe, selber Fokus auf Medienpädagogik. Als Lehramtsstudentin war sie froh, dank ZuBaKa schon frühzeitig praktische Erfahrungen im Klassenzimmer sammeln zu können. Und tatsächlich hat Nadia in ihrem ersten Einsatzjahr als Scout Erfahrungswerte gesammelt, die ihr das zweite Jahr um einiges erleichterten. "Das zweite Schuljahr hatte dafür andere Tücken", berichtet Nadia und spricht damit etwas an, von dem mittlerweile fast alle Schulleiter*innen des Landes ein Lied singen können: den Lehrer*innenmangel.

 

Lehrer*innenmangel hautnah zu spüren bekommen

Über mehrere Monate mussten die Viertklässler*innen, die Nadia in ihrem zweiten Scout-Jahr an der Ludwigshafener Schillerschule unterstützte, krankheitsbedingt ohne Klassenleitung auskommen. Ersatz zu finden, dauerte seine Zeit. "Das hat die Dynamik im Klassenzimmer auf jeden Fall beeinflusst", erinnert sich Nadia. Gerade jüngere Kinder (die naturgemäß wuseliger sind als ältere) brauchen schließlich verlässliche Routinen beim Lernen - und eine Vertrauensperson, die ihnen auf ihrem Entwicklungsweg Orientierung gibt. Mangelnde Konstanz wirkt sich da verständlicherweise als Stress auf die jungen Lernenden aus. Die Folge: Unruhe und Anspannung in den Unterrichtsstunden. Keine ideale Lernumgebung. Zum Glück gibt es mittlerweile eine neue Klassenleitung. "Seitdem wird es für alle Beteiligten wieder etwas entspannter", ist Nadia erleichtert. Und endlich konnte sie ein Versprechen einlösen, das sie den Kindern am Anfang des Schuljahres gemacht hatte: ein gemeinsamer Ausflug!

 

Begeisterung auf dem Reiterhof und im Klassenzimmer

Die neue Klassenleitung unterstützte dieses Vorhaben sofort und schlug als Ausflugsziel den Leuchtfeuerhof vor. Die Vorfreude unter den Grundschüler*innen stieg ins Unermessliche. Doch Nadia war etwas mulmig zumute. Auch wenn sie sich die Verantwortung mit der neuen Klassenleitung teilen konnte: Was, wenn sie auf dem Weg zum Reiterhof jemanden verlieren würden? Das Schreckensszenario vom abhanden gekommenen Kind hat sich eine Nacht vor dem großen Ausflug gar als Albtraum in Nadias Schlaf geschlichen. Doch der sollte nicht in Erfüllung gehen ;-) Stattdessen konnte der Ausflug als voller Erfolg verbucht werden. 

 

Freudige Schüler*innen bekam Nadia jedoch nicht nur am Ausflugstag zu Gesicht, sondern auch in ihren regulären ZuBaKa-Stunden. Die Klassenleiterin, mit der sie im ersten Schuljahr eng zusammenarbeitete, verriet: "Die Kinder waren immer traurig, wenn Nadia ausnahmsweise mal nicht da war. Mit ihr haben sie immer etwas Besonderes erlebt - und das war toll!" Auch Maren Harat vom ZuBaKa-Team, die Scout Nadia regelmäßig betreut und hospitiert hat, verrät augenzwinkernd: "Die neue Klassenleiterin hat mir gesagt, die Kinder seien bei ZuBaKa deutlich motivierter als in Deutsch oder Mathe." Vor Kurzem hat Maren Nadia und ihre vierte Klasse wieder im Unterricht besucht. Da waren alle Schüler*innen ganz eifrig dabei, das Medienabschlussprojekt vorzubereiten: eine selbstgemachte Neuverfilmung von Hänsel und Gretel im Trickfilm-Stil! Das Filmprojekt stand in den letzten Wochen im Zentrum der medienpädagogisch ausgerichteten ZuBaKa-Einheiten. In wenigen Tagen werden die Resultate sowohl den Mitschüler*innen als auch den Eltern präsentiert. Was für ein Abschluss!

 

Nadias Wunsch zum Abschied

Wie es danach für die Schüler*innen weitergeht? "Sie haben mit der vierten Klasse die Grundschule beendet und werden jetzt auf unterschiedliche Schularten aufgeteilt", erklärt Nadia. Sie weiß, dass einige es schwerer haben werden als andere - zumal die Kinder durch die coronabedingten Schulausfälle bereits einen steinigen Start in die Bildungslaufbahn hatten. "Ich hoffe, dass sie in ihrem nächsten Schuljahr Lehrkräfte bekommen, die ihnen mit Geduld und Zuspruch begegnen", sagt Nadia. Diesem Wunsch können wir uns nur anschließen.

 

Danke für deinen Einsatz, Nadia! Wir sind uns sicher, dass du in deinem Leben noch viele andere Schüler*innen begeistern und bewegen wirst.

 

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