Am Anfang der ZuBaKa-Stunde waren die Schüler*innen der Frankfurter Fürstenbergerschule alles andere als motiviert. Der ganze Schultag lag schon hinter ihnen, sie waren müde und immer noch durch die Fotos und Videos abgelenkt, die sie sich in der Pause zuvor hin- und hergeschickt haben.
Beim geplanten Ausflug durften sie allerdings selbst Kameras in die Hand nehmen, denn sie wurden zu rasenden Reporter*innen!
Wer schonmal im Bethmannpark in Frankfurt war, weiß, dass es dort einen wunderschönen chinesischen Garten gibt. Für die Schüler*innen war das eine riesige Überraschung. Ein chinesischer Garten in Deutschland?
Schnell ging es also auf Erkundungstour. Die Aufgabe der Gruppen war, die Besonderheiten des Gartens fotografisch festzuhalten, die Öffnungszeiten herauszufinden, zu beschreiben, was sie alles vorgefunden haben, und zu guter Letzt eine Google-Bewertung für den Park zu hinterlassen.
Von der anfänglichen Lustlosigkeit war keine Spur mehr zu sehen. Schnell entdeckten die Kinder Kois und Schildkröten im Teich, chinesische Schriftzeichen an den Wänden und zahlreiche Pavillons und Statuen, die es zu fotografieren galt.
Besonders Jasper konnte hier aufblühen und nahm die Führungsrolle für seine Gruppe ein.
Da er selbst aus China stammt, konnte er Schriftzeichen übersetzen, erklären, warum Bambus in keinem chinesischen Garten fehlen darf und er erklärte sogar eine besondere Tradition, als sie an einer großen Flügeltür vorbeikamen. Diese hatte nämlich eine ziemlich hohe Schwelle, die dazu verleitete, auf sie draufzutreten, um in den Raum zu gelangen. Aber Achtung! Auf die Schwelle zu treten, bringt Unglück. Man sollte immer nur über die Schwelle hinweg schreiten.
Hier zeigte sich: Wenn einem das Glück seiner Klassenkamerad*innen an Herzen liegt, lassen sich Sprachbarrieren sehr geschickt überwinden, mit einem geteilten Wortschatz, Händen und Füßen.
Rafi war derweil sehr von der Flora im Garten angetan. Regelmäßig fragte er nach Namen von Pflanzen und nahm auffällige Blüten und Früchte in Augenschein. Mithilfe einer Pflanzenbestimmungs-App versuchte seine Gruppe dem Rätsel der Pflanzen auf die Spur zu kommen. Dem Park gab Rafi zum Schluss eine Bewertung von 5 Sternen, mit einem Hinweis auf den vielen und hohen Bambus, der ihm besonders im Gedächtnis blieb.
Für Lion hatte der Ausflug ein großes Manko: Es blieb nicht genug Zeit, auf dem lebensgroßen Spielbrett im Eingangsbereich Schach zu spielen. Er nahm sich vor, bald wiederzukommen. Schließlich weiß er nun, wie er mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin kommt.