Blick ins Klassenzimmer: Anekdoten aus einer Woche voller Unterrichtshospitationen

Als Co-Projektleiterin des Bausteins Sprache & Medien steht Maren Harat zwar nicht selbst vor der Klasse, doch trotzdem hat sie beste Einblicke ins Geschehen. Schließlich arbeitet sie eng mit den Scouts zusammen und steht ihnen bei allerlei Dingen zur Seite: bei der Unterrichtsplanung, in didaktischen Fragen - und manchmal auch ganz wortwörtlich beim Hospitieren. Letzte Woche war es wieder so weit. Neugierig, was sie zu berichten hat? Spoiler Alert, der tatsächlich kein Clickbait sein soll: Die letzte Erzählung geht ins Herz. <3

“Heute habe ich bei Christina hospitiert. Sie ist ZuBaKa-Scout an einer dritten Klasse der Schillerschule in Ludwigshafen. Und typisch für Grundschulkinder war es ein wuseliger Haufen - aber genau deshalb war es auch sehr witzig. Christina hat heute mit ihnen das Thema Werbung angefangen. Was Werbung macht, ist ja ziemlich komplex - sowas mit einer dritten Klasse zu besprechen, ist also gar nicht so einfach! Aber Christina hat es geschafft, den Schüler*innen ganz viele reflektierte Beobachtungen zu entlocken. Und die kamen im allerbesten Kindersprech.”

“Heute war ich bei Scout Sophia in der Neckarschule Mannheim. Sie arbeitet dort mit einer Vorbereitungsklasse zusammen. Die Kinder sind größtenteils noch nicht alphabetisiert, daher lernen sie gerade die verschiedenen Buchstaben kennen. Sophia hat eine Stunde zum Buchstaben ‘G’ gehalten und ich war ganz begeistert, welche riesigen Fortschritte sie seit meiner letzten Hospitation im Winter gemacht hat! Sophia wirkte ruhig, selbstbewusst und hat eine wundervolle, perfekt auf die Kinder zugeschnittene Stunde gehalten. Sogar spontan, weil ihr Stundenplan kurzfristig umdisponiert wurde. Ich bin sehr stolz auf ihre Entwicklung und freue mich schon jetzt darauf, was Sophia noch erreichen wird!”

“Diesmal habe ich Scout Nadia in der Schillerschule in Ludwigshafen hospitiert. Sie betreut dort eine vierte Klasse und hat mit den Schüler*innen heute das Thema Internet behandelt. Es war eine fantastische Stunde. 1+ mit Sternchen. In der Stunde zuvor haben sich die Kinder mit Fachbegriffen wie Urheberrecht, Upload, Download, Blog, Videospiel und Videoplattform auseinandergesetzt. Heute durften sie sich dann künstlerisch mit dem Thema befassen. Sie sollten sich ein eigenes Videospiel ausdenken und ein Bild dazu malen. Das Bild sollte erklären, wie das Spiel funktioniert, welche Charaktere es gibt und welche Hindernisse, Abenteuer oder Rätsel auftauchen. Viele Kinder haben zuerst ihr Lieblingsspiel gemalt - also eines, das es bereits gibt. Im Gespräch darüber, was ihnen an ihrem Lieblingsspiel Spaß macht, kamen sie dann aber auf spannende Ideen für ein eigenes Spiel. Das war sehr kreativ und hat viel Spaß gemacht. Nadja ist als Scout bereits sehr erfahren - und das kommt ihrer vierten Klasse auch zugute, denn die ist gerade in einer schwierigen Situation: Kurz nach Anfang des Schuljahres ist nämlich die Klassenlehrerin krank geworden. Ersatz hat sich bislang noch nicht gefunden. Deshalb hat die Klasse schon seit Monaten jeden Tag eine andere Vertretungslehrkraft, was verständlicherweise für alle anstrengend ist: für den Lehrkörper, für Nadia und erst recht für die Schüler*innen. Nadia stellt für die Klasse deshalb gerade eine der wenigen Konstanten dar.”

“Und schon wieder ging es für mich in die Schillerschule nach Ludwigshafen. Dieses Mal zu Scout Marie, die dort eine dritte Klasse betreut. Und was ich dort heute miterlebt habe, war richtig herzerwärmend.

Marie hat als Warm-Up eine kleine Übung zum Thema Stärken gemacht. Die Kinder sollten verschiedene Fragen beantworten: was sie sich wünschen, worauf sie stolz sind oder was sie gut können. Eigentlich sollte das alles nur ein paar Minuten dauern, aber weil so viele mitmachen und sich zu Wort melden wollten, hat es fast die gesamte Stunde eingenommen. Hier ein paar Antworten:

Die Kinder konnten sich anschließend so richtig Zeit nehmen, um zu überlegen, was ihnen wichtig ist und was sie können. Marie ist dann sehr viel darauf eingegangen, was ein Ziel ist und warum es so wichtig ist, welche zu haben. Es war eine herzerwärmende Stunde - so schön.”

Danke, Maren, dass du diese wunderbaren Einblicke aus deinen Hospitationen mit uns geteilt hast! Und danke an alle Scouts für ihr Engagement. Man merkt: Es kommt von Herzen!