Plakate und Poetry: Deutschlernende Schüler*innen der Eichendorffschule Kelkheim im Literaturprojekt

Was bedeutet eigentlich Heilung? Im Rahmen des Projekts Junges Literaturland Hessen haben sich die Eichendorffschüler*innen der Intensivklasse 3 um Klassenlehrerin Petra Thiede und ZuBaKa-Scout Sarah Uhl umfassend mit dieser Frage beschäftigt - und Antworten gefunden, die so poetisch wie persönlich sind: Heilung ist ... “Das Beste für meine Zukunft”, “Ich klettere zu meinen Träumen”, “Nicht auf die Uhr sehen” oder “Meine Heimatstadt”. Ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Heilung sind nun sogar als eigenständig erstellte Soundcollagen hörbar!

Mit Stolz und Freude präsentiert die Klasse ihre kulturelle Vielfalt: “Wir sind die Intensivklasse 3 der Eichendorffschule Kelkheim: Wir kommen aus fünf verschiedenen Herkunftsländern, sind 12 bis 17 Jahre alt und sprechen Bosnisch, Dari, Deutsch, Pashto, Russisch, Serbisch und Ukrainisch!” - so zu lesen auf der Homepage des Projekts “Junges Literaturland Hessen” vom Kulturradiosender hr2. Nur wenige Schulklassen wurden für die Teilnahme an diesem besonderen Projekt ausgewählt - mit dem Ziel, die jungen Lernenden für literarische Erfahrungen zu begeistern.

ZuBaKa-Scout Sarah aus dem Baustein Mitmachen & Durchstarten berichtet: “In den ZuBaKa-Stunden der vorherigen Wochen hatten wir uns mit Themen wie Umweltschutz, Werte, Gefühle und gewaltfreie Kommunikation befasst - das Thema Heilung hat inhaltlich wunderbar daran angeschlossen. In der Ausstellung ‘Healing - Leben im Gleichgewicht’ des Frankfurter Weltkulturenmuseums hatten die Schüler*innen Gelegenheit, das Thema Healing aus verschiedenen kulturellen Blickwinkeln zu erkunden und die unterschiedlichen Dimensionen von Heilung kennenzulernen - Heilung für sich selbst und Heilung für die Welt. Dann haben wir viel diskutiert: Die Schüler*innen überlegten, wie sie persönlich Heilung erfahren und interpretieren. Die Erstellung von Plakaten wurde zu einer kreativen Leinwand, auf der sie ihre Gedanken und Gefühle visuell ausdrücken konnten. Doch das war nicht alles. Mit Hilfe des Poetry-Slamers Dalibor Marković entstanden poetische Texte und Elfchen, die ihre persönlichen Erfahrungen mit Heilung auf literarische Weise einfingen. Im Anschluss haben Radiojournalistinnen vom Hessischen Rundfunk die Schüler*innen dazu befähigt, die Texte ins Mikrofon einzusprechen und sie zu Soundcollagen zu verarbeiten. Ich finde, sie sind toll geworden!”

Ein Elfchen, das auf subtile, jedoch nachdenkliche Weise die emotionalen (Langzeit-)Folgen von Verletzungen anspricht, ist zum Beispiel dieses hier:

Verletzung

Blut

Tut weh

Ich weine viel

Ich finde ein Pflaster

Schmerzen